Vor meinem Kauf der M6 Classic stand ich vor der Wahl Leica M6 TTL oder Classic – welche ist die bessere Kamera? Welche der beiden Kameras soll ich kaufen?
Wie in meinem Blogbeitrag zur Leica M6 Classic Messsucherkamera berichtet war es bereits seit langem ein Traum von mir einmal eine analoge Leica M Kamera zu besitzen. Meine Recherchen haben mich schnell zur Leica M6 gebracht, ein Klassiker mit rein mechanischer Funktion, aber einem eingebauten (elektronischen) Belichtungsmesser für unbeschwertes Fotografieren ohne externen Belichtungsmesser. So stand ich also damals selbst vor der Entscheidung die Leica M6 TTL oder Classic zu kaufen.
Leica M6 TTL oder Classic? Die Belichtungsmessung
Der Name Leica M6 TTL trügt. Auch die Leica M6 Classic misst die Belichtung durch das Objektiv. Der Hauptunterschied der M6 TTL zur Classic ist tatsächlich lediglich die TTL-Blitzbelichtungsmessung mit einem kompatiblen Leica Blitzgerät. Ansonsten unterscheiden sich beide Kameras nur marginal.
Für meine Kaufentscheidung war die TTL-Blitzmessung ohnehin irrelevant, denn wer blitzt denn bitteschön mit einer Leica? 
Neben der TTL-Blitzmessung besitzt die Leica M6 TTL allerdings auch eine etwas andere Anzeige der Belichtungsmessung mit einem zusätzlichen Punkt in der Mitte. Wenn dieser leuchtet, zeigt das bei der M6 TTL die richtige Belichtung an. Bei der M6 Classic fehlt dieser Punkt völlig. Hier leuchten bei der richtigen Belichtung beide Pfeile mit gleicher Intensität und zeigen dadurch die optimale Belichtung an.
Deutlich zu erkennen: Das relativ kleine Zeitenrad der Leica M6 Classic. Trotzdem lässt es sich mit dem Zeigefinger der rechten Hand noch ganz komfortabel bedienen. Die Leica M6 TTL ist durch das größere Zeitenrad allerdings viel angenehmer in der Bedienung.
Leica M6 Classic oder TTL – das Zeitenrad
Der in der Praxis wohl am relevanteste Unterschied ist das viel größere Zeitenrad der Leica M6 TTL und die dedizierte OFF Stellung. Bei der M6 Classic begibt sich die Kamera beziehungsweise der Belichtungsmesser automatisch nach einer gewissen Zeit in den Standby-Modus und wird erst beim Antippen des Auslösers wieder aktiviert. Im übrigen wird bei der Leica M6 Classic der Belichtungsmesser auch erst bei gespanntem Verschluss aktiviert.
Das größere Zeitenrad erlaubt bei der Leica M6 TTL ein etwas komfortableres Einstellen der Belichtungszeit mit dem rechten Zeigefinger. Bei der Leica M6 Classic dreht sich das Rad deutlich schwerer und nach langem Fotografieren kann einem schon mal die Fingerkuppe etwas schmerzen. Ausserdem werden die Belichtungszeiten durch Drehen des Zeitenrad der TTL genau umgekehrt verstellt wie bei der Classic. Dreht man bei dieser das Rad mit dem Zeigefinger nach links, stellt man eine längere Belichtungszeit ein, bei dem Zeitenrad der Leica M6 TTL eine kürzere.
Die Leica M6 Classic und die M& TTL sind jeweils mit verschiedenen Suchervergrößerungen erhältlich.
Die verschiedenen Suchervergrößerungen der M6 TTL und Classic
Ein weiterer Unterschied der Leica M6 TTL zur Classic ist die Auswahl an Suchervergrößerungen des Messsuchersystems.
Die M6 kam standardmäßig mit einer 0.72x-Vergrößerung, mit Sucherrahmen für 28, 35, 50, 75, 90 und 135mm. Nur wenige Leica M6 Classic Kameras wurden mit einem Messsucher mit einer 0.85x-Vergrößerung gebaut. Diese Vergrößerung hat Vorteile beim Arbeiten mit einem 50mm Objektiv, aber Nachteile bei Weitwinkelobjektiven, da der Sucherrahmen für 28mm fehlt und für Brillenträger der Sucherrahmen für 35mm sehr schwer zu erkennen ist.
Die Leica M6 TTL kam zwar ebenfalls mit einer 0.72x-Suchervergrößerung in der Standardausführung, war aber optional auch mit einer 0.58x oder 0.85x Vergrößerung erhältlich. Bei der 0.58x-Suchervergrößerung fehlt der Rahmen für 135mm. Ausserdem ist das Sucherbild relativ klein, wodurch das Scharfstellen mit dem Messsuchersystem schwerfallen kann.
Beide Modelle waren wahlweise in schwarz oder silber-schwarz zu kaufen.
Fazit Leica M6 TTL oder Classic kaufen?
Wer eine solide und langlebige Leica M Messsucherkamera kaufen möchte, für den sind die Leica M6 TTL und Classic meine absolute Empfehlung. Mit keiner von beiden wird man einen Fehlkauf machen. Beide Kameras sind hochwertig und robust verarbeitet und Wunderwerke der Feinmechanik. Ihre Funktionalität wird sich auch in vielen Jahren noch durch einen Service in einer Fachwerkstatt jederzeit aufrechterhalten. Wer etwas sparen muss, greift zur Leica M6 Classic. Wer die beste M6 haben möchte, sollte sich nach einer Leica M6 TTL umsehen, die das komfortablere Zeitenrad und die bessere Belichtungsanzeige bietet.
Als Briefträger würde ich zur 0.72x-Suchervergrößerung greifen. Wer keine Brille trägt und auf den Sucherrahmen für 28mm verzichten kann, für den hat die 0.82x-Suchervergrößerung Vorteile bei der Fokussierung mit dem Messsucher der Leica M6.
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