Bei meinem Test der Sony RX 100 gebe ich meine persönlichen Erfahrungen weiter. Die RX 100 habe ich von meinem eigenen Geld gekauft und stehe mit Sony in keinerlei Beziehung. Daher kann ich hier auch ganz offen über meine Erfahrungen mit der Sony RX 100 berichten, mit allen positiven und negativen Punkten.
Zugegeben, ich habe keinen Labor Test der Sony RX 100 durchgeführt, sondern die Kamera einfach so benutzt, wie ich es mit jeder neuen Kamera tue: Bedienung grob überfliegen, Akku laden und dann erst einmal alle Menüpunkte durchprobieren.
Die RX 100 habe ich mir vor allem als Familienkamera und für die ganz kompakte Reisefotografie-Ausrüstung gekauft, die ich überall mit hinnehmen kann. Auch meine Frau soll sie nutzen und die Bildqualität, speziell auch im High-Iso Bereich, war mir leid er Auswahl einer geeigneten Kamera sehr wichtig.
Anfangs standen mehrere Edel-Kompaktkameras zur Auswahl, bis ich bei Amazon über ein verlockendes Angebot für die Sony RX 100 gestolpert bin. Sie ist dort und bei mehreren anderen Händlern noch neu erhältlich, obwohl die Kamera bereits 2012 auf den Markt kam.
Warum ich nicht die Sony RX 100IV oder V gekauft habe? Weil sie mir als Familienkamera schlicht zu teuer sind.
Auf die technischen Daten der Sony RX 100 verzichte ich an dieser Stelle. Die kann man direkt auf der Sony Webseite und in anderen Testberichten lesen. Ich konzentriere mich wie gesagt ganz auf meine persönlichen Erfahrungen mit der Kamera als Familien und Immer-Dabei-Kamera.
Aber dennoch ein paar Fakten zur Ausstattung der Sony RX 100:
- CMOS-Sensor mit 20,2 Megapixel
- Zeiss Objektiv mit 3,6fach-Zoom und Anfangsblende 1,8
- Full HD-Videofunktion (1080i)
- Volle manuelle Steuerung möglich
- Serienbildfunktion mit bis zu 10 B/s
- Abmessungen (BxHxT): 101,6 × 58,1 × 35,9mm (Herstellerangaben)
- Gewicht: 213 g (nur Gehäuse), 240g inklusive Akku und Speichermedium (Herstellerangaben)
Der Akku – Test der Sony RX 100
Ich muss in diesem Testbericht zur Sony RX 100 tatsächlich einmal als Erstes über den super Akku schreiben. Ich bin ja als Fuji X Fotograf nicht wirklich mit langen Akkulaufzeiten verwöhnt und habe mir daher auch für die Sony RX 100 direkt einen Ersatzakku bestellt. Aber was dieses kleine Kraftbündel abliefert ist enorm. Der Kameraakku der RX 100 hält wirklich sehr lange.
Leider wird die Kamera ohne ein externes Ladegerät geliefert und so habe ich mir ein Set aus einem zweiten Akku und einem Ladegerät von einem Dritthersteller bei Amazon bestellt. Die Qualität ist einwandfrei und der Akku hält die Spannung mindestens genauso gut wie der Orginal-Akkus der Sony RX 100.
Die Bildqualität – Meine Erfahrungen mit der Sony RX 100
Der zweite Punkt, den ich positiv herausheben will, ist die Bildqualität der Sony RX 100. Sie ist wirklich sehr gut, was zu großen Teilen an dem verbauten 1-Zoll-Bildsensor und dem Carl-Zeiss-Objektiv liegen dürfte.
Natürlich sieht man beim Einzoomen auf 100% einen deutlichen Unterschied zu meiner Vollformatkamera, der Canon Eos 5D MK II und auch meinen APS-C Kameras, wie der Fuji X-T1. Aber für eine kleine Kompaktkamera finde ich die Bildqualität wirklich hervorragend.
Abstriche muss man eigentlich nur in der Detailauflösung machen.
Die Fotos aus der Sony RX 100 sind aber durchaus kontrastreich, scharf und Farben werden sehr natürlich wiedergegeben. Die Einstellungen der kamerainternen JPEG-Aufarbeitung lassen sich den individuellen Vorstellungen anpassen. Interessant sind auch die Kreativfilter, mit denen sich teils ganz interessante Effekte erzielen lassen.
Wer eine kompakte Kamera mit sehr guter Bildqualität sucht, die auch in die kleinste Tasche passt, kommt nicht umhin sich einmal eine Sony RX 100 anzusehen. Bei größerem Budget bieten die neueren Modelle der RX 100 Reihe sicherlich einige nette Zusatzfunktionen und eine noch bessere Bildqualität, für meine Ansprüche hat mich die erste Version aber völlig überzeugt.
Der Autofokus der Sony RX 100
Ja, der Autofokus der RX 100 ist langsamer als der meiner DSLRs und auch langsamer als bei meinen Fuji X Kameras. Meiner Meinung nach ist er trotzdem ausreichend schnell für die meisten Situationen, auch im hektischen Familienalltag. Und Sportaufnahmen wird wohl niemand ernsthaft mit einer Kompaktkamera versuchen…
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Der Autofokus der Sony trifft ausreichend schnell und vor allem sicher sein Ziel. Ich habe mir das AF-Feld relativ klein eingestellt (Spot AF) und die Einstellungen so vorgenommen, dass ich das AF-Feld nach einem Druck auf die große, runde Menü-Taste mit dem Drehrad leicht verschieben kann. Wie gewohnt fotografiere ich zu 90% mit dem Autofokusfeld auf der mittleren Position und halte den Auslöser leicht gedrückt bevor ich den eigentlichen Bildausschnitt gestalte. Das habe ich mittlerweile so im Blut, dass ich gar nicht anders fotografieren kann.
Die automatische Belichtungsmessung der RX 100
Die Belichtungsmessung der RX 100 liefert zuverlässige Werte und eine ausgewogene Belichtung mit leichter Tendenz zur Unterbelichtung. Auch eine Spotmessung ist verfügbar. Tendenziell habe ich festgestellt, dass der Kamerasensor eine leichte Überbelichtung von +0,3 bis +0,7 Blendenstufen gut verträgt und die Fotos dann für meinen Geschmack lebendiger wirken. Ich mag generell eher hellerer Fotos mit einem luftigen Charakter und pastelligem Look.
Die Belichtungskorrektur habe ich mir übrigens auf das große Einstellrad vorn am Objektiv gelegt. So kann ich die Belichtung schnell verändern ohne in das Kameramenü zu müssen. Ich fotografiere meistens mit Blendenpriorität und korrigiere die Belichtung je nach Situation. Bei Gegenlicht um bis zu +1,7 Blenden nach oben.
Die Iso Performance der Sony RX 100
Die ISO Performance der Sony RX 100 ist für eine Kompaktkamera sehr gut. Bis ISO 1.200 erkenne ich kein sichtbares Rauschen am PC. ISO 3.200 ist ohne weiteres brauchbar und selbst bei ISO 6.400 hält sich das Bildrauschen sehr in Grenzen.
Die ISO-Automatik der Sony RX 100
Wirklich schlecht an der Sony RX 100 finde ich die ISO-Automatik. Leider! Denn an meinen Fuji X-Kameras ist sie eine meiner Grundeinstellungen und funktioniert hier so gut, dass ich es fast verlernt habe, beim Fotografieren auf die ISO zu achten.
Problematisch an der ISO-Automatik der Sony ist eine oft zu lange Belichtungszeit und dadurch unscharfe, weil verwackelte, Fotos. Das können meine Fuji weitaus besser.
Das Handling
Die Sony RX 100 liegt wirklich schlecht in der Hand. Wirklich schlecht. Ich glaube, selbst ein iPhone liegt beim Fotografieren besser in der Hand, als die Sony RX 100. Leider ist das Kameragehäuse der RX 100 vorne sehr glatt und bietet keinen wirklichen Halt. Einige Fotografen haben sich deshalb raues Klebeband auf die vordere, rechte Seite geklebt, was das Handling und die Griffigkeit verbessern soll. Von Sony ist auch ein optionaler Griff erhältlich, der allerdings angeklebt werden muss und daher für mich von vornherein ausgeschlossen war.
Für die Verbesserung der Griffigkeit habe ich mir daher das 2-teilige Lederetui oder besser gesagt Leder-Tasche zur Sony RX 100 gekauft. Leider muss man zum Akkuwechseln das Gehäuse komplett entfernen. Sehr ärgerlich, wenn es soweit ist, aber wie schon erwähnt hält der Akku der Sony RX 100 wirklich sehr lange.
Meine Frau mag das Ledergehäuse allerdings nicht und so kommt die Kamera dann doch sehr oft „nackt“ mit. Heruntergefallen ist sie uns zwar noch nicht, aber das wird früher oder später ohne die Tasche sicherlich passieren.
Zubehör zur Sony RX 100
Neben dem erwähnten Leder-Gehäuse zur Verbesserung der Griffigkeit habe ich mit bewusst wenig Zubehör zur Sony RX 100 gekauft. Es macht meiner Meinung nach keinen Sinn eine so kompakte Kamera mit unnötigen Anbauten oder dergleichen wieder unhandlich zu machen.
Für die „nackte“ Sony RX 100 habe ich mir dann noch eine günstige Hartschalentasche gekauft, die zusätzlich auch noch einen Ersatzakku aufnehmen kann.
Wie immer ist bei mir nach dem Kauf direkt ein Schutzglas aufs Display gekommen.
Als Ersatzakku und externes Ladegerät habe ich mit ein Set bei Amazon gekauft, dass perfekt funktioniert.
Als Speicherkarte nutze ich eine schnelle SD-Karte mit 32 GB (San Disk Extreme Pro 32GB).
In der Praxis…
… lässt es sich mit der Sony RX 100 wunderbar fotografieren. Zwar benötigt sie nach dem Einschalten ein wenig bis sie fotografierbereit ist, dann aber lässt sich recht flott mit ihr arbeiten.
Störend ist bei Sonnenschein das leider schlecht ablesbare Display, da man das Bild dann nur sehr schwer und halb auf Verdacht komponieren kann.
Zu 99% fotografiere ich mit der Sony RX 100 in Blendenpriorität und gebe die ISO manuell vor.
Mein Fazit zur Sony RX 100
Sony setzt mit dieser Kamera wirklich Massstäbe in der Klasse der Kompaktkameras, insbesondere was Bildqualität und Verarbeitung betreffen. Die neueren Versionen der RX 100 Baureihe haben hier sicherlich noch eine Schippe drauf gelegt, sind mir persönlich aber zu teuer, da ich bereits mehrere hochwertige Kameras besitzt.
Angesichts des derzeitigen Neupreis erhält die Sony RX 100 von mir eine klare Kaufempfehlung.
Einzige Kritikpunkte sind die für mich unbrauchbare Auto-ISO-Funktion und die schlechte Griffigkeit. Letzteres lässt sich aber wie erwähnt durch ein wenig (raues) Klebeband leicht verbessern.
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Hallo Dominik,
mit Begeisterung habe ich deinen Bericht über die Sony RX100 gelesen, vielen Dank dafür! Ich habe sie mir aus fast den gleichen Gründen zugelegt und bin total begeistert. Meine hat den original Sony Griff bereits montiert und ich kann ihn dir nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ergebnis Jahr auch bombenfest… LG Martin