Günstige Sensorreinigung – Budgetography

Spiegel runtergeklappt für Sensorreinigung

Die Sensorreinigung ist ein wichtiger Vorgang für alle Digitalfotografen, die mit Wechselobjektiven arbeiten. Ein verschmutzter Bildsensor kann sehr viel Arbeit in der Bildbearbeitung machen, worauf eigentlich niemand Lust haben dürfte. Ich zeige hier in einem weiteren Teil meiner Artikelreihe “Budgetography” eine günstige Möglichkeit für die Sensorreinigung und im Handel verfügbare Lösungen (die allerdings nicht wirklich günstig sind).

Disclaimer:
Die hier vorgestellten Methoden verwende ich teilweise selbst oder bin bei meinen Recherchen darauf gestoßen. Ich übernehme jedoch keine Garantie oder Gewährleistung für eine 100%ige Sensorreinigung oder entstandene Schäden. Bitte lasst im Zweifelsfall Eure Kamera vom Kamerahersteller reinigen. Das ist sicherlich nicht die günstigste Möglichkeit, aber die sicherste.
Die selbst durchgeführte Sensorreinigung erfolgt auf eigene Gefahr. Wenn Ihr den Sensor selbst reinigt und dabei den Sensor, den Verschluss, den Spiegel oder ein anderes Bauteil beschädigt, erlöschen alle Garantieleistungen. Reinigt den Sensor also nur dann selbst, wenn Ihr es Euch auch wirklich zutraut.

Wie erkenne ich, ob der Kamerasensor gereinigt werden muss?

Ein leicht verunreinigter Kamerasensor ist erst einmal kein großes Problem, da dies bei den meisten Fotos ohnehin nicht auffällt. Anders sieht die Sache aus, wenn Ihr einen großen Anteil Himmel oder andere homogene Flächen im Bild habt. Wenn Ihr dann vielleicht auch noch weit abblendet (also eine große Blende eingestellt habt), sieht man auch kleinere Verunreinigungen als deutliche Flecken im Fotos. Und genau so lässt sich auch feststellen, ob der Sensor Eurer Kamera so stark verschmutzt ist, dass er gereinigt werden sollten:

Richtet die Kamera, am Besten auf einem Stativ montiert, auf eine weiße Wand aus, so dass die gesamte Wand parallel zum Kamerasensor liegt. Jetzt blendet Ihr Eure Kamera auf f11 oder f16 ab und nehmt ein Foto auf. Am PC zoomt Ihr dann auf 50-100% in das Bild und schaut Euch das gesamte Foto von oben nach unten und von links nach rechts im Detail an. Ihr solltet jetzt sehr schön erkennen, ob und wo Euer Kamerasensor verdreckt ist.
Ist das der Fall, solltet Ihr den Sensor Eurer Kamera reinigen oder reinigen lassen. Viele Kamerahersteller bieten diesen Service mittlerweile an.

In diesem Artikel geht es aber um die Selbstreinigung des Bildsensors Eurer Kamera. Die hier vorgestellte Methode ist eine schnelle und günstige Möglichkeit zur Sensorreinigung Eurer Kamera.

Sensorreinigung – Wie komme ich an den Sensor meiner Kamera?

Gut, jetzt wisst Ihr also, dass der Bildsensor Eurer Kamera verschmutzt ist und gereinigt werden muss. Aber wie kommt Ihr jetzt an den Bildsensor für eine Reinigung?
Den Sensor könnt Ihr natürlich nur reinigen, wenn Eure Kamera über Wechselobjektive verfügt. Nehmt also im ersten Schritt das Objektiv von Eurer Kamera ab. Besitzt Ihr eine Systemkamera, erkennt Ihr nun sofort den Bildsensor und die Reinigung kann direkt beginnen. Habt Ihr eine Spiegelreflexkamera, werdet Ihr ziemlich sicher nur den Spiegel sehen und dahinter den Bildsensor. Um den Bildsensor frei zugänglich zu haben, geht Ihr nun in das Kameramenü und aktiviert die manuelle Sensorreinigung. Wie genau das geht, lest Ihr in der Bedienungsanleitung Eurer Kamera. Voraussetzung ist normalerweise, dass der Akku vollständig geladen ist. Ihr dürft die Kamera bei der Reinigung auf keinen Fall ausschaltet. So, nun können auch DSLR-Nutzer direkt auf den Bildsensor blicken und mit der Reinigung beginnen.

Günstige Sensorreinigung – Erster Schritt: Abblasen

Bevor Ihr überhaupt nur daran denkt, den Bildsensor direkt zu berühren, um Verunreinigungen zu entfernen, solltet Ihr den Sensor durch Abblasen reinigen. Ihr könnt hier teures Zubehör in Form des Giottos Super Rocket Air Blower kaufen, oder aber günstig und genauso gut einen handelsüblichen Klistier für die Sensorreinigung nehmen. Gute Modelle sind bereits für unter 10 Euro zu haben. Ich selbst verwende einen günstigen Blasebalg von Hama (amazon-Link).

 

Der Giottos Super Rocket Air Blower zum Abblasen des Kamerasensors (Bildquelle: amazon)

Zur Überprüfung des Reinigungserfolgs solltet Ihr anschliessend ein Testfoto wie oben beschrieben machen. Erst wenn weiterhin Sensorflecken zu sehen sind, solltet Ihr zur manuellen Sensorreinigung mit Reinigungsflüssigkeit und Co. übergehen.

Günstige Sensorreinigung – meine Methode (Isopropanol / Isopropylakohol)

Ich selbst verwende für die Sensorreinigung meiner DSLR-Kameras und Systemkameras Isopropylalkohol (auch Isopropanol genannt) und Wattestäbchen. Isopropanol erhältt Du in der Apotheke oder auch bei Amazon. Eine Alternative soll Methanol sein, was ich allerdings noch nicht ausprobiert habe. Da Methanol giftig ist, kannst Du es nicht ohne weiteres in der Apotheke kaufen. Du wirst wahrscheinlich genau erklären müssen, wofür die es brauchst. Bitte nimm auf keinen Fall Spiritus, da dieser mit Vergällungsmittel versetzt ist, was Schlieren auf dem Bildsensor hinterlassen kann, die nur schwer entfernbar sind.

Isopropanol / Isopropylalkohol eignet sich sehr gut für die Nassreinigung des Kamerasensors (Bildquelle. amazon)

Für die Sensorreinigung gebe ich 2-3 Tropen Isopropylalkohol auf ein neues, sauberes Wattestäbchen und fahre damit vorsichtig von einer Seite zur anderen über den Bildsensor. Hierbei arbeite ich mich mit horizontalen Linien von links nach rechts und von oben nach unten. Nach der Nassreinigung nehme ich ein neues, trockenes Wattestäbchen und nehme vorsichtig eventuell vorhandenen Flüssigkeitsrest auf. Nach der Reinigung mache ich normalerweise ein Testfoto wie oben beschrieben, um den Reinigungserfolg zu überprüfen. Gegebenenfalls wiederhole ich die Nassreinigung danach noch einmal.

Alternativen für die Sensorreinigung mit Alkohol / Isopropylalkohol / Isopropanol

Sollte Euch die beschriebene Methode für die Sensorreinigung mit Alkohol und Wattestäbchen zu heikel sein, gibt es im Handel eine Reihe von Sensorreinigungkits. An den Sensor müsst Ihr aber auch hier in allen Fällen. Den ganz Vorsichtigen unter Euch empfehle ich daher die Sensorreingung vom Kamerahersteller durchführen zu lassen. Googelt einfach mal nach entsprechenden Angeboten, häufig als Check & Clean Pakete angeboten.

Folgende Alternativen zur Sensorreinigung mit Isopropylakohol / Isopropanol finden sich unter anderem im Netz:

Ich hoffe Ihr habt nun genügend Möglichkeiten für eine günstige Sensorreinigung kennengelernt und verdreckte Bildsensoren in Euren Kameras gehören der Vergangenheit an.
Wenn Ihr noch Fragen habt oder weitere Möglichkeiten für die Sensorreinigung habt, schreibt mir und en Kommentaren.

Weitere Artikel der Reihe Budgetography – günstig fotografieren findet Ihr hier.

 

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3 Comments

  1. Moinsen, das Thema Objektivreinigung oder Sensorreinigung stellte sich mir erstmals, als ich einem Rentner seine Leica M Ausrüstung abkaufte, die dieser in seiner (erfreulicherweise trockenen) Speisekammer jahrelang aufbewahrt hatte.

    Lösung: Im Modellbauladen den billigsten Airbrushkompressor gekauft. Außer dem Schlauch und dem Handstück braucht’s kein weiteres Zubehör. Das Ding macht ziemlich Radau, aber der Luftstrom ist allemal intensiver und gleichmäßiger als bei den bekannten Blasebalgen (oder heißt es -bälger? Egal).

    Mit einer kleinen Schraubzwinge für den Modellbau am Tischstativ befestigt kriegt man sogar ein stationäres Gerät und kann den Body oder das Objektiv davor hin und her bewegen. Sahne! Für unterwegs natürlich nicht geeignet.

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