Was ist die perfekte Ausrüstung für die Reisefotografie? Eine in Stein gemeißelte Empfehlung kann ich hier natürlich nicht geben, denn Vieles ist Geschmackssache und auch eine Frage, welche Motive man genau fotografieren möchte. Aber ein paar Empfehlungen für die beste Ausrüstung für die Reisefotografie habe ich natürlich schon.
Ich muss dazusagen, dass ich – wenn ich hier von Reisefotografie spreche – keine Expeditionen in exotischen Ländern oder ausgedehnte Bergtouren meine, sondern eher kurze Reisen in Großstädte und Urlaube. Auf meinen Reisen bin ich also meistens mit dem Auto, dem Zug oder auch per Flugzeug unterwegs und vor Ort eventuell auch dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Reisen sind auch keine reinen Fotoreisen, sondern die Fotografie spielt hierbei nur eine Nebenrolle. Meist sind es Geschäftsreisen oder Familienurlaube und da bleibt natürlich kaum Zeit, um zu fotografieren.
Im Urlaub (und auf den Geschäftsreisen natürlich sowieso) habe ich andere Prioritäten als die Fotografie, so dass mein Reisegepäck in Form meiner Foto Ausrüstung sehr klein ausfällt. Die Familie steht im Urlaub im Mittelpunkt und mit einem kleinen Kind kommt da schnell so viel Gepäck zusammen, dass kaum mehr Platz für die Reisefotografie-Ausrüstung übrig bleibt. Bei meinen Urlaubsreisen habe ich aber trotzdem deutlich mehr Fotoausrüstung dabei als auf den Geschäftsreisen und kann zumindest in den frühen Morgenstunden 2-4 Stunden in Ruhe fotografieren. Ich plane das im Vorfeld immer so, dass ich pro Urlaubswoche an 3-4 Tagen vor Sonnenaufgang aufstehen und bis 2-4 Stunden nach Sonnenaufgang fotografieren kann. Im Sommer bin ich so meistens mit dem Aufstehen meiner Frau und meines Sohns wieder in der Ferienwohnung oder im Hotel zurück und kann mit beiden das Frühstück genießen.
Die perfekte Ausrüstung für meine Art der Reisefotografie muss also leicht und sehr kompakt sein. Eine Vollformat-Ausrüstung scheidet hier somit eigentlich von vornherein aus, ausser ich reise mit dem Auto und beschränke mich auf das Notwendigste in Form von einem Gehäuse und 2 Zoomobjektiven.
Ausrüstung für die Reisefotografie – Meine Empfehlungen
Die beste Kamera für die Reisefotografie
Die perfekte Kamera für die Reisefotografie ist klein, leicht, verfügt über Wechselobjektive und besitzt eine erstklassige Bildqualität und einen einigermaßen schnellen Autofokus.
Meiner Meinung nach erfüllen die neueren Systemkameras alle diese Anforderungen und eignen sich hervorragend für die Reisefotografie mit kompaktem und leichtem Gepäck. Zumindest die Kameragehäuse mit APS-C oder mFT-Sensor sind eine gute Alternative zur DSLR. Auch wenn die Sony A7 Vollformatkameras eine erstklassige Bildqualität abliefern und auch recht kompakt sind, bleiben die Objektive bauartbedingt relativ groß und schwer. Der Gewichtsvorteil gegenüber einer gewöhnlichen Vollformat DSLR-Kamera schwindet also.
Wer nicht das Budget für die derzeit doch noch recht teuren Systemkameras hat, der ist für die Reisefotografie aber auch mit einer DSLR-Kamera gut beraten und kann sich an den relativ niedrigen Einstiegspreisen freuen. Eine kleine DSLR ist meine Empfehlung für die Reisefotografie Ausrüstung bei kleinerem Budget.
Ich finde gerade die aktuellen Einsteiger DSLR-Kameras mit mFT oder APS-C Sensor perfekt geeignet für die Reisefotografie. Sie sind kaum größer als eine Systemkamera und relativ leicht. Ausserdem können die speziellen APS-C Objektive oder mFT-Objektive sehr viel kleiner gebaut werden, als ihre Vollformatbrüder. Mit 1 bis 2 Zoomobjektiven lässt sich so eine fast perfekte Ausrüstung für die Reisefotografie zusammenstellen.
Persönlich nutze ich auf Reisen allerdings am liebsten meine Systemkameras: die Fuji X-T1 (Test-Review im Blog), die Fuji X-Pro1 (Test Review im Blog) und bei ganz kleinem Gepäck auch nur meine Fujifilm X-100. Die X-100 ist übrigens fast immer mit dabei und fester Bestandteil meiner Ausrüstung für die Reisefotografie, sozusagen als „Ersatzgehäuse“.
Objektive für die Reisefotografie
Die perfekte Ausrüstung für die Reisefotografie besteht aus einem kleinen, leichten Kamerabody und 2-3 Zoomobjekten, die den Brennweitenbereich von etwa 16-200mm abdecken. So sollte man eigentlich für so ziemlich jede Situation, die einem auf einer Reise begegnen kann, gut gerüstet sein.
Persönlich bevorzuge ich aber an meinen kleinen Fuji Systemkameras lichtstarke Festbrennweiten, da die Objektive sehr kompakt und leicht sind und die Bildqualität der Fuji-Festbrennweiten einfach überragend ist. Bei der Reisefotografie büßt man hierdurch zwar ein wenig an Flexibilität ein, kann sich aber in vielen Situationen doch ganz gut auf die jeweiligen Motive vorbereiten und schon im Vorfeld das passende Objektiv an die Kamera montieren. Ich nutze folgende Brennweiten: Fuji 14mm (21mm KB), Fuji 18mm (27mm KB), Fuji 35mm (50mm KB) und Fuji 56mm (85mm KB). Fürs ganz spontane Fotografieren habe ich meistens mein 50mm Objektiv montiert, im Falle meiner Fuji-Systemkameras das Fujinon XF 35mm / 1.4 oder eben doch mein Fuji Zoom, das Fuji XF 18-55mm / 2.8-4 (Test Review hier), das sogar über einen praktischen Bildstabilisator verfügt.
Stativ – Die perfekte Ausrüstung für die Reisefotografie
Natürlich kann man auch ohne Stativ auf einer Reise fotografieren, aber Ihr werdet schnell merken, dass ein Stativ automatisch zu besseren Bildern, nicht nur bei der Reisefotografie, führt. Es ist schwierig hier eine explizite Empfehlung für ein Stativ speziell für die Reisefotografie zu geben, denn das perfekte Stativ gibt es wahrscheinlich nicht. Meiner Meinung nach muss ein gutes Stativ für die Reisefotografie bestimmte Grundanforderungen erfüllen: kompakt, leicht und belastbar sollte es sein. Als Stativkopf empfehle ich Euch einen mittelgroßen Kugelkopf mit Schnellwechselsystem.
Die perfekte Fototasche für die Reisefotografie
Die beste Ausrüstung für die Reisefotografie muss natürlich auch in einer passenden Fototasche verstaut werden. Je nach dem ob ich in der Stadt unterwegs bin oder sehr viel Laufen muss, um zu meinen Fotomotiven zu kommen, nutze ich eine kleine Fototasche oder einen kleinen Fotorucksack.
Ein Fotorucksack mit einem guten Tragesystem und gepolsterten Schultergurten lässt sich problemlos mehrere Stunden lang komfortabel tragen und fasst einiges an Ausrüstung.
Eine Fototasche ist durch die einseitige Verteilung des Gewichts etwas unkomfortabler, dafür ist man aber wesentlich schneller an seiner Ausrüstung als bei einem Rucksack, den man erst vom Rücken nehmen muss.
Den Rucksack nehme ich also für längere Touren oder wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs bin und die Fototasche für kürzere Stadttouren bzw. wenn ich mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln reise.
Interessant könnte auch eine Sling-Fototasche sein, die die Vorteile einer Schultertasche mit dem Tragekomfort eines Rucksacks verbinden soll. Die immer noch vorhandene, einseitige Verteilung des Gewichts bleibt natürlich, aber durch die bessere Verteilung des Gewichts aufgrund der relativ großen Auflagefläche am Rücken soll das Tragen eine Sling-Fototasche wesentlich angenehmer sein, als bei einer Umhängetasche. Ich selbst habe aber überhaupt keine Erfahrungen mit dieser Art von Kamerataschen. Vielleicht kann in den Kommentaren jemand über seine Meinung zu Sling-Taschen schreiben!?
Zubehör für die Reisefotografie
Ersatzakkus
Bei meinen Reisen habe ich praktisch immer einen Stromanschluss zur Verfügung und fotografiere meistens nur für ein paar Stunden. Daher reichen mir 2-3 (vollgeladene) Ersatzakkus für die Kameras aus und ich nehme normalerweise kein Ladegerät mit.
Für meine Fuji Systemkameras habe ich einen kleinen Nissin i40 Aufsteckblitz. Hierfür bevorzuge ich Eneloop Akkus, die ihre Ladekapazität über mehrere Monate aufrechterhalten und mich noch nie im Stich gelassen haben. Da ich selten Blitze, reichen mir 2 Paar aufgeladene Ersatzakkus.
Polfilter
Reisefotografie hat meistens auch etwas mit Landschaftsfotografie zu tun oder zumindest mit Aufnahmen auf denen viel Himmel zu sehen ist. Zur besseren Bewältigung der Kontraste zwischen Himmel und dem Motiv auf dem Boden und um das Himmelsblau zu intensivieren, verwende ich gerne Polarisationsfilter oder kurz Pol-Filter genannt.
Ich habe daher in meiner Ausrüstung für die Reisefotografie immer einen Polfilter passend für das Objektiv mit dem größten Durchmesser und Reduzierringe für die anderen Objektive dabei.
Reinigungstücher
Speicherkarten
Meiner Meinung nach sollte man hier nicht sparen und ausschließlich Markenprodukte kaufen. Persönlich habe ich fast ausschließlich SD- und CF-Karten von SanDisc im Einsatz und hatte noch nie einen Defekt.
Mehrere Karten mit jeweils einer kleineren Kapazität machen Sinn, falls tatsächlich mal eine Karte ausfallen sollte oder verloren gegangen ist. Für den Transport bevorzuge ich die kleinen Speicherkartenetuis von ThinkTank (Pocket Rocket).
Fernauslöser
In jeder Ausrüstung für die Reisefotografie sollte eigentlich Platz für einen externen Kameraauslöser sein. Je nach Kamera nehme ich entweder einen einfachen Draht-Auslöser (meine X100 und Fuji X-Pro1 haben nur einen Drahtauslöser-Anschluss), einen elektrischen Auslöser (für meine Fuji X-T1 und meine Canons) oder einen speziellen Auslöser für Timelapseaufnahmen mit.
Ein externer Auslöser hilft gegen unscharfe Aufnahmen vom Stativ (durch Erschütterungen beim Auslösen) und steuert bei Timelapseaufnahmen die Intervallauslösung der Kamera.
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Danke, Dominik, für die guten Tipps auf Deiner Site!
Auch die Fotos machen Lust aufs Fotografieren.
Nur…versteh ich nicht, wie sich die Mehrzahl der Käufer mit den völlig naturfremden Farben so vieler Kameras abfinden können.
Alles wird schärfer, detailreicher, komfortabler – aber im Schnitt auch immer weiter entfernt von den echten Farben unseres Planeten. Nach langem Suchen und Vergleichen bin ich schweren Herzens (und Rückens) bei der Canon 6d hängen geblieben. Weder Pana, Olympus, Sony, Pentax, Samsung, ja nicht mal die Nachfolger der noch handlichen D7000 können Rot- oder Grüntöne gleichzeitig richtig wiedergeben. Tendenz meist viel zu kühl, bei Korrektur in LR kippt die gesamte Farbbalance. Wozu Schärfe, wenn alle Fotos wie von einem anderen Planeten scheinen…?
Viel gutes Licht wünscht Dir
der Alex
Hallo Alex,
Danke für Dein Lob und die Anmerkungen. Zum Teil gebe ich Dir recht, denn meine Canons haben für meinen Geschmack zu starke Rot/Orangetöne. In LR lassen sich diese zwar korrigieren, aber gerade bei Haut im Bild ist es schon echt nervig.
Meine Fujis finde ich da wesentlich ausgewogener, spezielle die JPEGs OOC.
Viele Grüße
Dominik
Eine hervorragende Vergleichsmöglichkeit bzgl. der Farbtreue findet sich auf dkamera.de. Ich kann deren Ergebnisse aus eigener Erfahrung bestätigen. Eine mittlere Abweichung “nur” um 0.5 Punkte (oder auch grobe Max-“Ausreisser” im 2.Wert) von einer farbtreueren Cam produziert bereits unangenehm künstlicher wirkende Bilder.
Das Problem ist jedoch immer modellabhängig – billigere desselben Herstellers können durchaus präziser sein bzgl. der Farben, die Unterschiede sind oft enorm – auch bei Fuji und Canon.
Lichtreiches Wochenende! 😉
Alexander