Brauche ich einen Polfilter oder einen anderen Fotofilter?
Vielen sagen, das Filter in der Digitalfotografie überflüssig geworden sind. Das ist falsch.
Ein neutraler Glasfilter oder UV-Filter ist der beste Schutz für die Frontlinse Eurer teuren Objektive. Ein verkratzter Filter ist günstiger und schneller zu ersetzen, als eine verkratzte Frontlinse.
Ein Polarisationsfilters, kurz Pol-Filter genannt, intensiviert das Himmelblau und nimmt den Glanz von z.B. nassen Blättern. Hierdurch kommen die Eigenfarben stärker zur Geltung und die Bilder sehen kräftiger und gesättigter aus. Ein Polfilter eliminiert auch Spiegelungen auf Glasscheiben oder auf Wasseroberflächen. Den Effekt kann keine Software der Welt imitieren. Er beruht auf physikalischen Effekten, die nur bei der Aufnahme selbst angewendet werden können.
Beide Filter sind meine absolute Minimalempfehlung für jede Digitalkamera. Kauft den teuersten Filter, den Ihr Euch leisten können. Ein billiger Filter vor einem teuren Objektiv kann die Bildqualität extrem beeinträchtigen. Mit den bekannten Markenherstellern, wie B+W, Hoya, Heliopan, usw. liegt man richtig.
Weitere Filter, die ich Euch empfehlen kann:
Graufilter – Er sorgt dafür, dass weniger Licht in die Kamera trifft. Die Stärke wird in Blendenstufen angegeben. Ein Graufilter mit -1 schluckt also 1 Blende Licht. Wäre die richtige Belichtungszeit also 1/60, so benötigt ihr mit diesem Filter jetzt 1/30 für die korrekte Belichtung. Wozu ist das gut? Stellt Euch vor, Ihr möchtet einen Bach an einem sonnigen Tag fotografieren und zwar so, dass das Wasser fließend dargestellt wird. Hierfür benötigt Ihr eine Belichtungszeit von z.B. 1s. Ihr könnt das Objektiv jetzt natürlich bis Blende 22 abblenden und die ISO runterdrehen, aber damit kommt Ihr in bestimmten Situationen nicht zur gewünschten Zeit. Das ist ein klassischer Einsatz des Graufilters. Mit den Videomöglichkeiten der heutigen DSLRs macht ein Graufilter noch mehr Sinn, besonders wenn Ihr mit einer offenen Blende filmen möchtet.
Vario-ND Filter – Das ist praktisch ein einstellbarer Graufilter, der über mehrere Blenden verstellbar ist. Empfohlene Modelle sind der…
Grauverlaufsfilter – Das sind meist Filterscheiben, wie sie von Lee, Cokin oder anderen Herstellern angeboten werden. Eine Seite ist dunkel eingefärbt und läuft zur anderen Seite des Filters in die klare Scheibe aus. Grauverlaufsfilter sind besonders in der Landschaftsfotografie empfehlenswert, weil durch sie der Kontrast zwischen einem hellen Himmel und der Landschaft gut ausgeglichen werden kann. Der Effekt lässt sich auch mit Adobe Lightroom imitieren, trotzdem bevorzuge ich die Lösung in Form eines Filters.
Grauverlaufsfilter sind in verschiedenen Stärken erhältlich. Im Bild oben seht Ihr rechts zwei COKIN Filterscheiben in den beiden erhältlichen Filterstärken. Der Unterschied im dunklen Bereich ist deutlich zu erkennen.
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